Oktoberfest in Niederbreitbach - Eine Erfolgsgeschichte
Der Kartenvorverkauf beginnt am 11.08.2024 um 13 Uhr vor Ort auf der Kirmeswiese
Oktoberfest in Niederbreitbach
Eine Erfolgsgeschichte
„Hey wir wolln die Eisbärn sehn! Ohohohohooo!“, schallte es am 02. Oktober 2011 als einer der ersten Textzeilen des Niederbreitbacher Oktoberfestes überhaupt durch die prall gefüllte, festlich geschmückte Halle. Für uns Junggesellen und Ehrendamen, für alle Gäste und auch für die Band (damals noch Heaven7) ein schier unwirklicher, zugleich aber auch unvergesslicher Augenblick und Moment.
Inzwischen, gute 12 Jahre später durften wir bereits 11 Oktoberfeste feiern. Was haben sie alle gemeinsam? Ein volles Haus, immer gut gelaunte und hoch motivierte Gäste und mit inzwischen einer neuen Generation Junggesellen und Ehrendamen weiterhin eine top motivierte Truppe die viel Energie in diese tolle Veranstaltung stecken.
Die damalige Idee mit zünftigem Essen und anschließender Party hat sich inzwischen zur sofortigen Party und wenn notwendig eine Kleinigkeit auf die Hand gewandelt. Wo wir bei den Planungen für das erste Oktoberfest noch um jeden Maßkrug und jeden Liter Oktoberfestbier beim Getränkehändler kämpfen mussten, ist inzwischen längst klar, dass man das gesamte, verfügbare Inventar benötigt. Ob nun 100 Liter Festbier mehr oder weniger geliefert werden, stört bei dem Umsatz den Getränkelieferanten auch nicht mehr. Damals wurde die Halle mit Bonkasse und Essensangebot aufgrund der Erfahrungen von der Kirmes noch künstlich verkleinert. Um inzwischen der dauerhaften hohen Nachfrage gerecht zu werden, wird jeder Quadratmeter zum Feiern freigegeben. Wo damals unter großem Aufwand und mithilfe einiger kreativitätsfördernder Stubbis eine Spülstraße gebaut wurde, wird inzwischen eine professionelle Industriespülmaschine geliefert, die auch den inzwischen gestiegenen Anforderungen an die Hygiene gerecht wird. Damals fand der Vorsitzende nach dem ersten Song der Band ein paar warme Worte zur Begrüßung, heute eröffnet der Bürgermeister mit einem Fassanstich die Festivität. Wobei hier anzumerken ist, dass es bis heute noch kein Niederbreitbacher Bürgermeister persönlich geschafft hat. Die Besucher mussten immer mit dem 1. Beigeordneten vorliebnehmen. Aber man braucht ja bekannterweise noch Luft für Entwicklungen.
Wo damals der Band Heaven7, die inzwischen Bayernmän heißt, uneingeschränkt die Treue gehalten wurde, haben in der Zwischenzeit auch andere Bands die Möglichkeit gehabt, zu überzeugen. Schön ist, dass Bayernmän andersrum ebenfalls die Treue hält und dieses besondere Oktoberfest auch weiterhin gerne im Tourkalender aufnimmt. So durften sie im vergangenen Jahr ihren zehnten Auftritt bei uns feiern!
Im Gespräch mit dem Bandchef Tom, der von der Ursprungsbesetzung noch übriggeblieben ist, kommt die Besonderheit unseres Oktoberfestes immer wieder zum Ausdruck. Im vergangenen Jahr erzählte er, dass er auf den Cannstädter Wasen nach zwölf Jahren nochmal einen „Niederbreitbachmoment“ hatte. Was das ist? - Ganz einfach: Die Band spielt den ersten Ton und alle springen auf die Bänke und sind zu 100 % bei der Sache und bereit alles für eine riesige Party zu geben. Da darf ein akuter Bandscheibenvorfall auch nicht zum Problem werden, sondern muss durch einen anwesenden Physiotherapeuten fachmännisch provisorisch versorgt werden. So stand das erste Oktoberfest nämlich noch in der ersten Halbzeit auf der Kippe.
Turbulent wurde es jedoch schon zwei Stunden nach dem Start, als der Thekenchef mit dem Zwischenstand des Bierverbrauchs im Kassenräumchen stand: „Wir haben gleich 21.00 Uhr und ich habe das letzte Fass aus dem Kühlwagen geholt.“ Ungläubig, aber mit einem sehr unruhigen Gefühl hat das Kassiererteam sich selbst von dem tatsächlich leeren Kühlwagen überzeugt und alles in ihrer Macht Stehende getan, um hier nicht „trocken gesoffen“ zu werden. Glücklicherweise hat der damalige Getränkehändler nach den zuvor erwähnten zähen Verhandlungen zu Bestellmengen, gleich alle Register gezogen und sein Lager leergeräumt und zum Austausch gegen Leergut innerhalb kürzester Zeit nach Niederbreitbach gefahren. Eine Menschenkette mit 20 Junggesellen hat dann in Windeseile einen ausreichenden Biervorrat wiederhergestellt. Auch hiervon hat aufgrund der Riesenparty glücklicherweise fast niemand etwas mitbekommen. Warum fast? Es gab einen erprobten Gaumen, der auch nach mehreren Maß noch festgestellt hat, dass wir zur Überbrückung der Lieferzeit ein Fass Pils zwischenschalten mussten. Dieser feine Gaumen und natürlich die heilenden Hände unseres Notfallphysiotherapeuten, wurden selbstverständlich mit frisch angeliefertem Bier belohnt.
Die damaligen Kinderkrankheiten sind selbstverständlich schon lange ausgemerzt. Doch trotzdem gibt es immer neue Herausforderungen, denen sich gestellt werden muss. Inzwischen versuchen auch andere Vereine ein Stück des Oktoberfestkuchens abzubekommen und nehmen sich an uns ein Beispiel, um ebenfalls ein eigenes Fest aufzuziehen. Eine Pandemie die es uns zwei Jahre nicht möglich gemacht hat unser Oktoberfest zu feiern. Doch dank ausdauernder Arbeit der Junggesellen und Ehrendamen werden auch solche Dinge genutzt um noch erfolgreicher zu werden. Das Niederbreitbacher Oktoberfest ist in unserer Region einmalig und dank unserer Erfahrung, allen Helfern und den einzigartigen Gästen, nicht kopierbar.
Denn einzig und allein die Gäste sind es, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Und mit Blick auf die Stimmung, den respektvollen Umgang untereinander sowie der geringen Anzahl an Zwischenfällen, können wir stolz auf die bunte, in Trachten gehüllte Mischung sein, die wir unsere Gäste nennen dürfen.
Auch wenn im Vergleich zu unserem 160-jährigen Bestehen des Junggesellenvereins bei 13 Jahren Oktoberfest, eher von einem „Traditiönchen“ zu sprechen ist, freuen wir uns, ein Teil dieser zu sein und hoffen, dass sie noch viele weitere Jahre allen so viel Spaß und Freude bereitet. /SJ/JK